Wespen

Wespe

Kaum scheint etwas die Sonne und man kann endlich im Freien sitzen, schon sind sie da und machen Mensch und Tier verrückt, die Wespen.

Viele Menschen haben vor den kleinen gelbschwarze Insekten eine solche Angst, dass sie in ihrer vermeintlichen Not die Feuerwehr rufen, um die lästigen Plagegeister los zu werden.

Wespen sind aber ein nützlicher Bestandteil in der Fauna und Flora und nur selten eine wirkliche Gefahr! Daher haben wir Ihnen einige nützliche Informationen über die Wespe zusammengestellt.

Artenschutz:

Es sind bei uns mehrere Hummelarten und acht Arten staatenbildende Wespen heimisch, darunter auch die vergleichsweise selten gewordene Hornisse. Zum Gleichgewicht des Naturhaushaltes tragen die Hummeln als Blütenbestäuber, die Wespen als Räuber von Pflanzenschädlingen und „Restebeseitiger“ von faulem Obst bei. Hummel und Hornisse zählen zu den besonders geschützten Arten nach § 20f Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG): „Es ist strafbar, ihnen […] nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtsstätten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.“ Wespen sind nach § 20d BNatSchG allgemein geschützt. Sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht beunruhigt, gefangen oder getötet werden.

Wissenswertes:

  • Alte Nester aus dem Vorjahr werden nicht wiederbesiedelt.
  • Abhängig vom Jahresverlauf der Witterung und vom Nahrungsangebot entwickeln sich die Völker und erreichen ihre größte Stärke im August / September, um dann, wenn die Nächte kühler werden, rasch abzusterben.
  • Nur einige Jungköniginnen überdauern den Winter, um im folgenden Jahr ein neues Volk zu gründen
  • Die Lebensdauer unserer heimischen Wespen- und Hummelvölker bleibt also auf eine Vegetationsperiode beschränkt.
  • Nur 2 der heimischen Wespenarten „belästigen“ den Mensch, das sind  die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe.

Was kann man tun?

  • Getränke im Freien immer verschlossen oder abgedeckt gehalten werden.
  • Süße Getränke nur mit Strohalm trinken!
  • Ein einfaches Mittel, um die Plagegeister vom Gartentisch fernzuhalten, sind mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben oder auch Schälchen reines Nelkenöl. Den Duft mögen  Wespen nicht.
  • Bekämpfen Sie Wespen nicht mit Chemikalien. Diese sind auch für andere Tiere und den Menschen giftig und damit gefährlicher als die Wespen selbst.

Wie verhalte ich mich im Nestbereich?

In einem Umkreis von drei bis vier Metern um das Nest herrscht eine erhöhte Verteidigungsbereitschaft der Insekten. Sie können diesen Bereich betreten, sollten sich dabei aber so vorsichtig bewegen, als beobachten Sie ein Vogelnest.

Folgende Störungen sind zu vermeiden:

  • plötzliche Erschütterungen des Nestes
  • das längere Verstellen der Einflugschneise
  • das Anatmen der Tiere direkt oder am Nest, etwa bei der Nahbeobachtung
  • der Betrieb eines Motorgerätes, beispielsweise eines Rasenmähers

Was muss ich abseits vom Nest beachten?

Außerhalb des Nestbereiches sind die Tiere weit weniger aggressiv.

Bei der Beobachtung der folgenden Hinweise lassen sich Stiche weitestgehend vermeiden:

  • Schlagen Sie nicht wild um sich, wenn ein Tier um Sie herumfliegt.
  • Passen Sie allerdings auf, dass keines der Tiere unbemerkt in die Kleidung schlüpft.
  • Kinder können außerhalb des Nestbereichs problemlos spielen. Lassen Sie sie jedoch nich barfuss über den Rasen laufen! Bienen und Hummeln sind Blütenbesucher, Wespen naschen gern an faulem Obst. Im Herbst, wenn die Völker allmählich absterben, liegen viele der Tiere erschöpft, aber Stechbereit im Gras!
  • Nach dem Verzehr von Süßigkeiten sollten Kinder sich sorgfälltig Gesicht (Mund!) und Hände waschen.
  • Speziell für Kinderwagen gefertigte Insektenschutznetze oder eine einfache Tüllgardine halten Wespen und anderes Getier von Kleinstkindern fern.
  • Hummeln und Hornissen sind dämmerungsaktiv und fliegen gern in hellerleuchtete Zimmer. Deshalb die Fenster schließen, bevor das Licht eingeschaltet wird beziehungsweise ein paar Minuten vor dem Öffnen der Fenster das Licht ausschalten.
  • Das Küchenfenster kann einfach und preiswert durch Fliegendraht abgesichert werden, der am äußeren Fensterrahmen befestigt wird.

Wespenstich

Stiche von Hornissen, Wespen, Hummeln und Bienen unterscheiden sich in der Wirkung kaum voneinander: Sie sind zwar schmerzhaft, bei Menschen ohne Allergien in der Regel aber ungefährlich und bedürfen keiner besonderen Therapie. Kalte Umschläge oder Eisbeutel lindern den Schmerz.

Bei Stichen in Mund oder Hals jedoch wegen möglicher Erstickungsgefahr sofort ärztliche Hilfe rufen!

Notrufnummer: 112

Bei bekannter Allergie sollten Sie sich vor Beginn der Flugsaison individuell von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten lassen.

Entfernen von Nestern

Bevor Sie die Feuerwehr kontaktieren, sollten Sie Kontakt mit der Naturschutzbehörde vom Landratsamt aufnehmen.

Kontaktdaten der Naturschutzbehörde

Feuerwehreinsatz

Wespen werden daher von der Feuerwehr nur entfernt, wenn sie Gefahr für Leib und Leben darstellen, d.h. im Normalfall wird die Feuerwehr nur aktiv, wenn sich ein Wespennest in Wohnungen von Allergikern und Kleinkindern befindet.

Das Entfernen von Wespennestern ist kostenpflichtig. Es stellt eine Technische Hilfeleistung dar und wird damit gemäß der Gebührenordnung der Gemeinde Magstadt abgerechnet.